Reiseberichte

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Ein etwas anderer Reisebericht über unsere Maasai Walking & Jeep Safari

Reisebericht von Monika Exenberger, August 2019
Als ich erstmals den Folder in einem GEA-Laden gesehen habe, war ich sofort Feuer und Flamme dafür, da ich noch voll Adrenalin war von einer Pilger-und Wandertour im Sommer 2018 - von unserer Haustür zum Königsee – in 4 Tagen ca 100 km. Und es war ein unglaubliches Erlebnis!

Auch mein Mann konnte sich sofort für diese Reise begeistern. Bis es schlussendlich zur Buchung kam, vergingen doch Wochen und Monate und eine gewisse Unentschlossenheit meinerseits hatte sich breit gemacht – bis endgültig die „Deadline“ da war, wo gebucht werden musste um den Termin im August 2019 wahrzunehmen. Nachdem auch unsere Reisefreunde nicht zu motivieren waren und auch das nähere Umfeld skeptisch war, und ich auch wusste, dass es eine riesengroße Herausforderung für mich werden würde, musste ich die Antwort wirklich allein für mich treffen. 

Schlussendlich und im Nachhinein „Gott sei Dank“ habe ich JA gesagt. Ausschlaggebend dafür sicherlich die wirklich sehr gute Information über diese Reise schon im Vorfeld, und sofort nach Zusage, haben wir viele weitere Informationen erhalten, dass ich schon das Gefühl aufbauen konnte, dass es vielleicht die richtige Entscheidung war. Mein Mann war natürlich erleichtert über meine Zusage und die Vorfreude in uns beiden gewann bald die Oberhand über die Zweifel. 

AFRIKA –ein blinder Fleck auf unserer persönlichen Reiselandkarte. Auf allen Kontinenten schon mal gewesen, sei es wegen beruflichen, sportlichen oder Urlaubsreisen, war Afrika nie ein Thema und trotzdem übte es immer schon einen gewissen Reiz auf uns aus, sei es über die Musik, die bunten Farben, die unterschiedlichen Landschaften und das gewisse Unbekannte - wie ist es wirklich? Ist wirklich so viel Elend und Negatives und Wildes und und und? Dass wir jetzt wirklich diese Reise mit Maasai-Guides machten ist auch interessant, denn wenn ich ehrlich bin, der Maasai Stamm ist so ziemlich der Einzige der mir von den vielen Völkern nicht nur in Tansania sondern von ganz Afrika etwas gesagt hat. Immer sehr schöne, stolze und anmutige Menschen die man auf Bildern zu Gesicht bekam.

Warum beschreibe ich diese Entscheidungsfindung so ausführlich? Ich glaube, darin besteht ein wesentlicher Faktor, diese Reise, überhaupt zu buchen - weil alles so fremd für viele Menschen ist und wir einen wahnsinnig hohen Luxus- und Leistungsanspruch haben. Kann man auch ohne dem 4*Sterne Hotel und der meist gegebenen totalen Sicherheit in unseren Breiten, einen wunderschönen Urlaub machen, wo man nachher gut erholt, zufrieden wieder zuhause ankommt?
JA man kann und man kommt noch mit viel mehr nach Hause, mit einer tiefen DANKBARKEIT, diese Erfahrung überhaupt gemacht haben zu dürfen. Es war so viel Beeindruckendes, so viel Besonderes und so viel Lehrreiches mit dabei auf dieser Reise. 

Es war für mich EINZIGARTIG und ich bin stolz auf mich, dass ich meine „Komfortzone“ verlassen habe und mich in Händen gegeben habe, die unbekannt waren, die mich aber aufgefangen, geführt und eine Sicherheit vermittelt haben, die ich zu erhoffen gewagt aber nicht unbedingt voraus gesetzt habe. Wahrscheinlich hat mir auch meine lange Sportkarriere geholfen, diese Reise mental so gut aufzubereiten, dass sie schlussendlich ein voller Erfolg (um in der Sprache des Sports zu bleiben) geworden ist. Diese Reise könnte für mich nie mehr besser sein, denn sie war für mich perfekt! 

Über die vielen Erfahrungen möchte ich gar nicht im Detail berichten, denn ich möchte jedem Einzelnen die Möglichkeit geben, dass er diese Erfahrungen selber erleben darf.

Lieber Emmanuel, Meure, Maneno, Peter, Rajab und Enasinya Team, wir bedanken uns aus tiefsten Herzen bei euch, dass ihr uns in euer Leben, in eure Heimat mithineingenommen habt, uns Wissen fernab von Touristenströmen vermittelt habt, und uns eure Herzlichkeit, eure Lebensfreude, eure Offenheit gezeigt und spüren habt lassen! ASHE und OLESERE!!!

P.S. Sehr gerne heißen wir euch bei uns Zuhause willkommen……

Ein Urlaub voller Highlights

Reisebericht von Familie Grünbeck und Familie Michalek, Juli 2018
Die Entscheidung, eine Reise wie diese zu machen, ist uns als Familie nicht schwergefallen. Gemeinsam mit einer befreundeten Familie war uns schnell klar, dass genau diese Walking Safari zu uns passt. 
Um ein Land, seine Menschen und seine Kultur kennenzulernen, gibt es nichts Schöneres als dieses gehend zu erforschen und zu entdecken. Dass es auch genügend Zeit für Tierbeobachtungen und Abenteuer gab, rundete das Programm für alle in unserer Familie perfekt ab. Was gibt es Besseres als sich um nichts kümmern zu müssen, als jeden Tag zu genießen.
Jeder Tag hat uns neue Überraschungen und Highlights gebracht. Dass jeder Tag mehr als 12 verschiedene Highlights brachte, hat unsere gesamte Reisegruppe schnell festgestellt. Denn bei unseren beiden Familien, die wir schon mehrmals gemeinsam auf Urlaub waren, ist es Tradition am Abend jedes Urlaubstages eine Highlightrunde zu starten, wobei kein Highlight mehrmals genannt werden darf. So haben wir dies auch bei dieser Reise für alle eingeführt und wir haben uns sehr gefreut, dass auch Lemayan eifrig mitgemacht hat.

Einen Auszug wollen wir hier anführen:
- die Freude über das vielstimmige Vogelgezwitscher
- die unterschiedlichen Vegetationen und die Landschaft im Allgemeinen 
- die erste Giraffe entlang unseres Wanderwegs
- einen Geburtstagskuchen und ein Ständchen von der Crew zu bekommen
- am Lake Natron zwischen all den Tierherden am Ufer entlang zu wandern
- den Sonnenuntergang am Krater des Makat Camps
- im Ngorongoro Krater ein „morning glory“ Löwenpaar zu beobachten
- dass wir auch eine Schlange gesehen haben
- die wunderbaren Informationen und Erzählungen von Lemayan über die Bräuche und Traditionen der Maasai
- die Märchenstunde am Abend mit Maasai- und Swahilimärchen
- die Hot Pools am Lake Natron
- die Besichtigung der Bomahütten
- der Sternenhimmel
- einen Ant Lion gesehen zu haben
- das „Whirlpool“ unter dem Wasserfall am Ende der Schluchtenwanderung
- das „Lachen“ der Hyänen und andere nächtliche Geräusche durch die Zeltwand mitzuerleben
- dass uns Dr. Nsimba nicht nur viele und ausführliche Informationen über seine Arbeit als Arzt gegeben hat, sondern dass er uns eingeladen hat, in seinem Wohnzimmer das Fußball-Halbfinalspiel Belgien gegen England mit ihm anzuschauen.
- die Getränkehütte mitten im Nirgendwo
- die Buschklos
- die grandiose Landschaft des ostafrikanischen Grabenbruchs
- die herrliche Dusche in der Missionsstation Gilat
- dass wir uns zu zwölft in einen Jeep für 7 gequetscht haben und ziemlich viel Spaß hatten (das war übrigens ein Highlight von Lemayan)
- das Bad in den Hots Springs am Lake Natron
- die Schulkinder, die gesegnet werden wollten
- der Duft der weißen Akazienblüten
- ein besonderes Highlight war der Tag, an dem gesungen und getanzt wurde. Unsere Jugend und wir hatten während des Wanderns viel Spaß mit Singen. Wir glauben, dass dies auch unseren Guides gefallen hat, denn als wir sie im Gegenzug gebeten haben, uns auch etwas vorzusingen, haben sie uns am Abend beim Lagerfeuer sitzend in besonderer Weise überrascht und beeindruckt. Lemayan hat einige Krieger aus dem nahegelegenen Dorf gebeten sie beim Singen und Tanzen zu unterstützen und so wird uns dieser Abend ewig in Erinnerung bleiben

Obwohl für uns Acht der Urlaub nach dieser Walking Safari und den Jeep-Tagen noch nicht zu Ende war, da wir noch weitere zwei Wochen in Tansania mit unterschiedlichen Aktivitäten verbrachten (Besteigung des Mt. Meru, Safaris im Tarangire NP und in der Serengeti und ein paar Tage Zanzibar), war dieser Teil unserer gesamten Reise eine ganz besondere Erfahrung und vor allem mit der Begegnung mit den Massai ein großes Highlight unserer gesamten Reise.

Johannes 17, Johanna 18, Isabella 19, Matthias 20 und die Eltern Angelika und Stefan Grünbeck und Andrea und Alexander Michalek

Schönes Miteinanderunterwegssein

Reisebericht von Heinz Walter, Juni 2016
Gleich vorneweg: Unsere Gruppe aus acht so herrlich verschiedenen Menschen hätte nicht besser zusammengesetzt sein können. Jede/r von ihnen hätte gefehlt, wäre sie/er nicht dabeigewesen. Es war ein schönes Miteinanderunterwegssein.
Schwer fällt es mir, das in wenige Sätze zu packen, was wir in dieser munteren Runde erleben durften. Denn Emmanuel hätte für diese 11 Tage kein schöneres Programm zusammenstellen können: nach dem langen Flug baldmöglichst Bewegung – fünf Tage Walking durch abwechslungsreiches, immer wieder für neue Überraschungen sorgendes Maasai-Land mit seinen Dörfern, Menschen, Herden; dann mit geländetauglichen Fahrzeugen längere Strecken unterwegs zu und in Wildparks, um die ganze Fülle der ostafrikanischen Tierwelt zu erleben; schliesslich zwei Tage in dem von menschlichem Treiben durchpulsten Arusha. Und zwischendurch immer wieder Specials: abendliches und morgenliches Bad im Naturpool an der warmen Quelle, mit der Aussicht auf den Lake Natron und zum Vulkan Oldoinyo Lengai, dem Gott-Berg der Maasai; Kontakt mit dem Arzt Dr. Josef, der weit draussen Hilfe und gesundheitliche Aufklärung sowie Prophylaxe anbietet; Besuch in Emmanuels Dorf, wo wir am unmittelbarsten am Maasai-Leben der Generationen teilhaben durften; Zwischenstation an der „Wiege der Menschheit“ (wo man an der Menschheitsgeschichte Interessierter allein Tage verbringen könnte); der Weg hinauf und stehen unter dem Wasserfall, den der uns begleitende Spezialguide zurecht als „Paradise“ bezeichnete; in Arusha dann nicht nur der Gang durch Märkte, sondern – für mich noch einmal besonders eindrucksvoll – der Besuch von Annas Schule und Haus. - Dir Emmanuel vielen Dank für Dein umsichtiges Planen, Begleiten, uns so reichhaltige Informationen Geben!
Zum Gelingen dieser Tage haben aber auch jene beigetragen, die die Zelte Tag für Tag ab- und aufbauten, uns in improvisierter Küche schmackhafte und stärkende Mahlzeiten zubereiteten, die unser Gepäck und in der zweiten Phase auch uns gekonnt über die oft Sandfahnen hinterlassenden Pisten gefahren haben. Auch Ihr ward immer wieder bereit, uns auf sonst Übersehenes aufmerksam zu machen, uns dieses oder jenes zu erklären. Danke!
Doch hätten wir in dieser besonderen Form in die Welten unter dem Äuquator wohl nicht gefunden, gäbe es da im Waldviertel nicht Menschen, die den Anstoss dazu gegeben haben, es kontinuierlich organisatorisch begleiten. Zwei ihrer Namen kenne ich: danke Heini Staudinger, danke Melanie!
Wieder in und aus der Westschweiz grüsst
Heinz

Einblicke in das Leben der Massai

Reisebericht von Lisa Prückl, Juli 2016

Als ich – mit Wanderausrüstung am Flughafen Wien ankomme und in den Lift steige- sehe ich ein ähnlich gekleidetes Ehepaar, nämlich auch mit Wanderschuhen und großen Rucksäcken ausgerüstet. Der Mann lächelt mich an und sagt nur: „Tansania?“ Nach einer Schrecksekunde kann ich antworten und habe somit schon die ersten, sehr netten Reiseteilnehmer kennengelernt. Es stellt sich heraus, dass auch die anderen Teilnehmer sehr unkompliziert, sehr hilfsbereit, nett, lustig und einfallsreich sein würden und wir uns sehr gut verstehen.
Angekommen in Afrika gibt es bald das erste Essen, das zu diesem Zeitpunkt für mich „sehr afrikanisch“ schmeckt. Ich beschließe, heute weniger zu essen. Auch das Hotel mit den wackeligen Duscharmaturen, die desolate Toilette, na ja…. Von zu Hause bin ich etwas anderes gewöhnt.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Wanderungen und kann es deshalb kaum erwarten, loszugehen. Schon die erste Wanderung gefällt mir sehr und der Kontakt mit den Massai- Frauen, die Schmuck für GEA machen, ist sehr berührend für mich. Die Frauen singen für uns und freuen sich sichtlich über unseren Besuch. 
Auch die nächsten Wandertage sind voller toller Eindrücke. Wir gehen durch sehr abwechslungsreiche Landschaften und begegnen vielen Massai- Männern, Frauen und Kindern, die vor uns ehrfürchtig den Kopf verbeugen.
Als ich dann am nächsten Tag aus nächster Nähe Giraffen, Gazellen, Strauße, sowie riesige Kuh- und Ziegenherden sehe, bin ich restlos begeistert.
Vor allem fasziniert mich, wie friedlich die Tiere sind. Bei uns zu Hause gehe ich nur sehr vorsichtig durch eine Kuhweide.
Kaum zu glauben, wie viele Kinder mit den Tieren unterwegs sind. Überhaupt begegnen uns viele Kinder, unterwegs um Wasser zu holen oder um in die Schule zu gehen. Alle sind entweder in Massai- Tracht oder in Schuluniformen gekleidet und durchwegs sehr sauber und haben überraschend kühle Hände. Ein Wunder für mich, wir sind nämlich alle ziemlich verschwitzt, staubig und schmutzig oder fühlen uns so.
Ich genieße die Wanderungen durch die vielfältige Landschaft sehr und staune immer, wenn wir ankommen und unsere Zelte bereits aufgestellt sind und das herrliche Essen schon auf uns wartet. Toll, was die Köche unter einfachsten Bedingungen für uns zaubern: Schon zum Frühstück gibt es Unmengen von Palatschinken, Omeletts, mittags herrliche Reis-, Nudel- Kartoffelgerichte. Sogar Pizza gibt es für uns. Am köstlichsten aber waren die würzigen Linsenbällchen! 
Den absoluten Höhepunkt stellt für mich das Camp bei den Hot Springs dar. Unglaublich- plötzlich gibt es in der trockenen Landschaft einen warmen See mit herrlich weichem Wasser. Begeistert gehen wir alle hinein und waschen unsere staubigen Haare aber auch unsere Hosen und T- Shirts. Lange liegen wir im warmen Wasser und wollen gar nicht herausgehen. Noch schöner ist es am Abend bei Vollmond….Herrlich und unvergesslich!
Diese Reise war wirklich etwas ganz Besonderes für mich, zum einem, wegen der netten Mitwanderer und der tollen Wanderungen, zum anderen, wegen der vielen Einblicke in das Leben der Massai. Unvergesslich der Besuch in Emanuels Heimatdorf oder der Besuch beim Arzt, der nicht einmal einen Computer hat.
Tief berührt hat mich aber „Mama Annas“ Schule, wo am Freitag 200 Kinder aus voller Kehle und mit großer Begeisterung für uns singen. Ich gehe mit den Mädchen in ihren Schlafsaal und wir unterhalten uns- in gutem Englisch- lange miteinander. Dann beginnen sie zu singen, klatschen und tanzen. Diese Mädchen sind so lebensfroh, so interessiert, so stark! Wirklich beeindruckend! Reich beschenkt aber auch sehr nachdenklich und demütig komme ich zurück in das Hotel in Arusha, wo wir bereits zu Beginn der Reise untergebracht waren. Komisch, es ist jetzt gar nicht mehr schmuddelig. Im Gegenteil, ich genieße das heiße Wasser aus der Dusche, das köstliche Essen, das herrliche Bett…
Ich bin sehr dankbar, dass ich bei dieser Reise dabei sein durfte. Ganz viele unvergessliche Erlebnisse werden mich noch lange begleiten!

„Wer auf der Suche nach einem echten Abenteuer ist....“

Reisebericht von Linda Topakian, Juli 2018

Wer auf der Suche nach einem echten Abenteuer ist, der ist bei dieser Walking Safari genau richtig. Es war ein unglaublich tolles Erlebnis für mich. Nicht nur, dass man jeden Tag aufs Neue die großartige Vielfalt der Flora und Fauna von Tansania bestaunen konnte, sondern auch die Tatsache, dass man das echte Leben der Maasai kennenlernen durfte, war für mich eine großartige Erfahrung.
Die entspannte Atmosphäre in Afrika nach dem Motto "Hakuna Matata" und "pole, pole" (= langsam, langsam) verzauberte mich und ließ mich innerhalb Sekunden abschalten. Ich habe während der Safari 0% Stress, aber auch 0% Langeweile empfunden. Die vielen Eindrücke, seien es die Naturerlebnisse, die Tiere wie Zebras, Giraffen, Gnus, Löwen usw., die höchstinteressanten Traditionen - all diese Dinge waren wirklich toll zu beobachten und zu erleben.
Die erfahrernen Tourguides wissen so gut wie alles über die Natur, die Tiere und die Kultur und können jede Frage beantworten bzw gaben uns wichtige Informationen. Die Reise war toporganisiert, das Essen (auch für mich als Vegetarierin) war köstlich, es gab keinerlei Probleme bzw findet das Team für alles eine Lösung - ein riesengroßes Lob an Enasinya!
Ich bin sehr dankbar, dass ich teilnehmen durfte und so viel Neues kennenlernen durfte. Ich werde bestimmt wieder hinreisen.
 

„Das Tempo des Gehens erlaubte mir ein langsames Eintauchen...“

Reisebericht von Monika Propst-Yüce, Oktober/November 2017

Eine Freundin hat mich auf das Angebot von Enasinya Tanzania aufmerksam gemacht – zum Glück!
Ich habe vor 30 Jahren mal 2 Monate in Westafrika verbracht, und zwar in Mali und in Senegal und hatte das in sehr guter Erinnerung. Da aber Westafrika zur Zeit nicht besonders sicher ist, waren meine Mann Recep und ich auf der Suche nach einem anderen Teil Afrikas, den wir besuchen könnten.
Die Idee, sich 5 Tage wandernd durch das Land zu bewegen, hat uns beiden sehr gefallen. Zusätzlich war es eine afrikanische Reiseorganisation, die von GEA unterstützt wurde. Das Geld, das wir für die Dienstleistung bezahlten, sollte also im Land bleiben. Auch das hat uns gefallen.
Und dann begann die Reise: alles war noch schöner als erwartet. Das Tempo des Gehens erlaubte mir ein langsames Eintauchen in die teils atemberaubend schöne Landschaft, in die Hitze, erlaubte ein Ankommen in einem Teil Afrikas und seinem way of life. Pole pole, hieß es da, abwechselnd mit „mape, mape“, langsam zwar, aber immer in Bewegung. Und keine schonenden Glasscheiben und Klimaanlagen zwischen uns und der Welt.
Dass es dann später die Jeeps gab, war natürlich auch gut: noch mehr Landschaft und noch mehr Tiere. Meine Fotos kommen an die Perfektion der Bilder, die wir aus dem Fernsehen kennen, zwar bei Weitem nicht heran, aber es ist ein wirkliches Erlebnis, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.
Die Organisation klappte hervorragend, das Essen war reichlich und schmackhaft. Dass die Matten nicht so weich waren, wie sie sein könnten, liegt am stacheligen Untergrund, vielleicht gibt es ja irgendwelche dünne Matten, die man unters Zelt legen könnte und die die Stacheln draußen halten? (Ich weiß selbst nicht, was das sein könnte, aber vielleicht hat ja jemand eine Idee)
Lemayan war ein aufmerksamer Reiseleiter, der auch viele Informationen zur Kultur der Maasai geben konnte. Das ganze Team von Köchen und Begleitern war sehr, sehr nett! Die Gruppe, von kurzen gruppendynamischen Wirren nach dem Dazustoßen der Nachzügler abgesehen, sehr unterstützend und lustig.
Und dann stellt sich ja noch die Frage, wie man als Reisender etwas erfahren kann. Weil die Sprache fehlt, weil man anderes gewohnt ist, weil wir Dinge üblicherweise durch unsere kulturelle Brille betrachten. 
Der Schmutz in der Klinik und der Zustand der dazugehörigen Sanitäranlagen z. B. waren für die meisten von uns Mitteleuropäern schlicht unerklärlich. Die Interpretationen reichten von „verschiedene Standards eben“ bis „das ist fake“. Und wenn die Kinder in dem Maasai-Dorf sich auf die Sonnenbrillen und Uhren der weißen BesucherInnen stürzen, heißt das dann automatisch, dass sie das alle wollen und nur noch nicht bekommen können? Und dass mit der Lebensweise, die die Maasai meinen Informationen nach auch schon lange als solche gegen verschiedene Neuerungen beibehalten und verteidigen, ein „großes Potential brachliegt“, wie ein Kollege gemeint hat? Ist das nicht unser mitteleuropäischer Blick, der unsere Realität zur Norm macht und alles andere als „eben noch nicht so weit“ erkennt?
Lemayan hat in einem Gespräch seine Verbundenheit zum traditionellen Leben der Maasai ausgedrückt. Ich bin mir sicher, er lebt gleichzeitig in unterschiedlichen Welten, mit seiner Ausbildung, mit seiner Firma, mit seinem Englisch und wohl auch mit seiner eigenen Familie. Und doch hat er gesagt, wie betroffen er war vom Umgang der Österreicher mit ihren alten Menschen, die in Altersheime abgeschoben werden. Er als jüngstes Kind hat sich traditionellerweise um seine Mutter zu kümmern hat und tut dies auch gerne.
Mir hat die Lektüre von R. Kapuscinskis „Notizen eines Weltbürgers“ viel gegeben, er war mein geheimer Reiseführer. Wenn es stimmt, was er so denkt, dann hat man auch in Afrika angefangen, sich nicht mehr nur an Europa zu orientieren, sondern sich auf die eigenen Werte zu besinnen.
Dass die Maasai an ihrer Tradition so lange festhalten – auch gegen Bestrebungen im eigenen Land, diese zu verändern – hat mich beeindruckt. Und es muss auch gute Gründe dafür geben. Jetzt kann ich nur fantasieren: aber ich als Mitteleuropäerin bin heilfroh, mir ein Sabbatjahr leisten zu können, um aus dem Alltagstrott und –stress (vor allem Stress) auszusteigen. Die zeitliche Fremdbestimmtheit ist als Maasai mit Sicherheit geringer. Und wenn ich wild weiterfantasieren darf: der Sternenhimmel, die Luft und vor allem die Weite der Landschaft vermitteln mir ein Gefühl von Freiheit und lassen mir das Herz aufgehen, und ich würde darauf nicht gerne verzichten wollen. 
Aber auch diese Kultur wird sich ändern, denke ich: Daran ist a priori nichts Schlechtes. Ich hoffe und wünsche inständig, dass es dabei Menschen gibt, die es verstehen, die Anpassung an das Neue mit der Wertschätzung des „Alten“ und „Eigenen“ zu verbinden.
Ich hoffe, das ist jetzt nicht salbungsvoll. Ich bin auf jeden Fall dankbar für diese Reise, weil sie mir die Möglichkeit geboten hat, mich wieder einmal mit Menschen auf einem anderen Kontinent zu verbinden, weil ich dort zu Gast war. Und das verändert etwas in mir.
 
  • (c) Monika Propst-Yüce

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„In Africa there is no hurry-Hakuna matata!“

Reisebericht von Familie Mazal, Juli 2017

„In Africa there is no hurry-Hakuna matata!“ so begrüßte uns Emmanuel, unser Guide, am Kilimanjaro Airport! Damit tauchten wir voll Vertrauen in das zeitlose Leben unserer Walking Safari ein und es fiel ein ganz großer Brocken Last von mir ab. Ich durfte einfach nur im Augenblick sein, und mich diesem hingeben, sei es beim vorsichtigen Kennenlernen von Menschen, sei es beim Entdecken von wunderbaren Pflanzen wie dem Zahnbürsten- oder Kaugummibaum, sei es beim Staunen über Giraffen, Zebras, die uns gemeinsam mit Ziegen, Kühen und Eseln über unseren Weg liefen und uns ein Stück begleiteten, sei es in den Gesichtern der Maasai, die uns begegneten, sei es in den herzerwärmenden Augenblicken, in denen wir, nach einer Tagesetappe, unsere Zelte erblickten und davor den liebevoll gedeckten Tisch, auf dem uns köstliche und immer wieder andere Speisen erwarteten, sei es beim Anblick des Sternenhimmels, sei es beim Lauschen der vielfältigen Geräusche, die eine Nacht in der Wildnis bereit hält, sei es beim liebevollen Weckruf von Emmanuel, sei es beim Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang rund um den Heiligen Berg, sei es beim Baden in den heißen Quellen mit Ausblick auf den Lake Natron und seiner unglaublichen Vogelwelt, sei es beim erfrischenden Bad im Wasserfall, sei es beim Abschied von den uns sehr lieb gewordenen Begleitern, sei es beim Staunen über ein völlig anderes Leben, das unsere Schwestern und Brüder führen, sei es beim Kennenlernen von unglaublichen Menschen, die ihr Leben für die Bildung und lebenswertes Leben behinderter und nicht behinderter Kinder hingeben…
Es gab keinen Augenblick, in dem ich mich nicht sicher, nicht willkommen, nicht angenommen gefühlt habe. Wir wurden 2 Wochen lang mitsamt unseren Eigenheiten von unseren Begleitern und deren sozialem Netzwerk getragen und unsere einzige Aufgabe war es unser Herz zu öffnen. Die Aufgabe, die mir bleibt, ist es mein Herz weit offen zu halten und den Begrüßungsworten von Emmanuel treu zu bleiben: „In Europe there is no Hurry-Hakuna matata!“
(Sigrid, 54 Jahre)

Mich hat besonders beeindruckt, wie wir den ganzen Tag in der Savanne herumgegangen sind, ohne einen Schimmer von Ahnung wo unser nächstes Lager auf uns wartet und dann plötzlich die Zelte und der bereits gedeckte Tisch vor dir stehen!
(Hannah, 13 Jahre)

Landschaft, wie sie fremder kaum sein könnte – und fast bei jedem Schritt eine Überraschung: Tier, Pflanze, Stein.
Menschen, wie sie fremder kaum sein könnten – und bei jeder Gelegenheit der Versuch, einander zu erzählen und nahe zu kommen: Alltag, Bräuche, Sprache.
Gehen, das öffnet: stundenlang, tagelang - und dann die Begegnung mit den offenen Herzen.
Held*innen, ganz nah an der Mitte des Lebens und zugleich zwischen den Stühlen der Kulturen und Gesellschaften: Emmanuel und Anna, Joseph und Bethany, Michel, Thomas und Deo … und viele: nicht vermischen und nicht trennen, sondern Brücken bauen, auf denen hin und her gegangen werden kann.
Ich, glücklich mittendrin - und weiß: Es ist noch etwas zu tun.
(Paul, 54 Jahre)

Die Maasai Walking safari war ein einzigartiges Erlebnis. Wer sich darunter eine einfache Safari mit Tieren vorstellt, der wird schnell eines Besseren belehrt. Diese Reise ist viel mehr als nur der Kontakt mit den größten Säugetieren der Erde. Vielmehr ist sie der Zugang zu einer Natureinheit wie wir sie nur aus Filmen zu kennen glauben, zu kulturellen Eindrücken die man so schnell nicht vergessen wird, zu abenteuerlichen Nächten unter dem Sternenhimmel nur durch ein Zelt von der Wildnis getrennt - Es wird bei mir noch einige Zeit dauern bis ich all die Eindrücke verarbeitet habe, da jeder einzelne Tag ein neues Erlebnis war. Es war für mich eine Reise wie sie durch ihre Eindrücke nicht besser hätte sein können und zugleich eine, die zum Nachdenken anregt, zum Diskutieren und zum Augen öffnen. Ich lege diese Unglaublichen 10 Tage einem jeden ans Herz, der es aushält mehrere Tage in einem Jeep zu sitzen, denn die 5 Tage walking sind für (fast) jeden zu bewältigen. Um meiner Begeisterung noch mehr Ausdruck zu verleihen: ich plane bereits eine Gruppe von Freunden zusammen zu trommeln um diese Reise mit ihnen nochmal zu starten, um auch ihnen die Möglichkeit zu geben wunderbare Landschaften zu bestaunen und gleichzeitig darüber nachdenken zu können was in unserer westlichen Gesellschaft falsch läuft und was wir von uns an die Kultur der Maasai weitergeben könnten.
(Vali, 22 Jahre)

  • (c) Paul Mazal

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…zu Fuß durch eine „andere Welt“

Reisebericht von Gudrun Kirchweger, Juli 2017

Seit zwei Tagen bin ich wieder zu Hause, zumindest körperlich. Meine Seele befindet sich noch auf der Heimreise, die Eindrücke der Reise sind immer noch überwältigend. Mein Wunsch, Afrika zu bereisen, bestand schon seit über 20 Jahren, bereits als Kind wollte ich diesen Kontinent kennenlernen. Heuer dachte ich mir endlich: ‚Warum eigentlich nicht?‘ So verbrachten wir eine Woche auf eigene Faust im Großstadtchaos von Nairobi (Kenia) und freuten uns danach schon sehr auf die perfekt durchorganisierte Reise durch die Natur.
Es war eine außergewöhnliche Reise für alle Sinne, und als solche möchte ich sie auch beschreiben.
 
Bleibende Eindrücke…

… in den Augen:
Die Tierwelt war überwältigend, wir sahen unzählige Wildtiere, aber auch die Tierherden der Maasai waren beeindruckend. Wir kamen an vielen Maasai-Dörfern vorbei, besonders die Boma von Emmanuels Familie hinterließ bleibende Eindrücke, weil wir die dort die Lebenswelt der Maasai aus nächster Nähe sehen durften. Es fühlte sich ein bisschen an, wie ein Museum zu besuchen, nur dass es eben die Lebensrealität der Maasai ist. Auch die wechselnden Landschaften – es waren unzählig viele verschiedene – sowie die atemberaubenden Ausblicke, Sonnenuntergänge und der Sternenhimmel haben sich in meine innere Leinwand eingeprägt.
Außerdem erinnere ich mich an jeden Übernachtungsplatz, von denen einige wirklich unfassbar schön waren. Während der walking safari wurden wir jeden Tag wieder von der Schönheit des neuen Platzes überwältigt (und das, obwohl wir geglaubt hatten, es ginge nicht mehr schöner!).

…in den Ohren:
Das Vogelgezwitscher war – besonders in den Morgenstunden, aber eigentlich den ganzen Tag über – intensiv und wunderschön. Es gab andere Klänge als bei uns, nach wenigen Tagen erkannten wir so manchen Vogel an seiner Stimme. Generell gab es viele Tiergeräusche, neben den domestizierten Tieren wie Esel, Rinder, Ziegen, Schafe und Hunde hörten wir vor allem in der Nacht auch andere Tiere. Die Laute der Hyänen klingen immer noch in meinen Ohren. Den Klang des Windes höre ich noch, in einer Nacht war er unüberhörbar. Am liebsten erinnere ich mich aber an die Geräusche unserer Gruppe und der Crew. Wir hatten alle gemeinsam viel zu reden und vor allem zu lachen. Jeden Tag wurden wir am Morgen von der Crew begrüßt und verabschiedet, und wenn wir am Nachmittag ins Camp kamen, wurden wir herzlich willkommen geheißen und hatten – mit manchen auch ohne Sprache – viel Spaß!

…auf der Zunge:
Der Tisch war ständig mit Kaffee, Tee und Kakao gedeckt, und den tansanischen Instant-Kaffee im Busch sitzend genossen kann kaum ein Kaffeehaus bei uns toppen (geschmacklich schon, aber von der Umgebung her nicht…). Auch Manenos Mahlzeiten schmecke ich noch – mitten im nirgendwo kochte er in seiner Feldküche für uns. Den Geschmack der Palatschinken zum Frühstück habe ich noch auf der Zunge. Auch an das frische Obst zu jeder Mahlzeit erinnere ich mich gerne, genauso wie an die Snacks, die es nachmittags gab: frisches Popcorn oder frisch geröstete Erdnüsse – wir waren kulinarisch rund um versorgt!

…in der Nase:
Außer dem Sand und Staub, den wir täglich aus der Nase putzten, gab es noch viele andere Eindrücke für die Nase. Nach den verschiedenen Gerüchen der Stadt rochen wir vor allem Tierherden, die vorüberzogen. Besonders rieche ich noch den Rauch, der in den Hütten (und der Kleidung) der Maasai hängt. Da sich die Feuerstelle in der Mitte befindet und der Rauch über den Eingang abzieht, riecht es immer nach Rauch. Die Salzluft der Seen wird mir auch in Erinnerung bleiben. Einen unangenehmen Geruch, der aber dazugehörte, haben wir selbst verursacht: den chemischen Geruch der Anti-Mücken-Mittel. Sie zeigten aber Wirkung, wir hatten kaum Mückenstiche zu beklagen (…was vielleicht auch an der Trockenzeit lag).

…auf der Haut:
Der Wind war – Gott sei Dank – fast immer zu spüren: warm und kalt, mal stärker, mal schwächer. Auch der Sand war spürbar – innerhalb kurzer Zeit klebte er wieder auf unserer verschwitzten Haut. Bei der Katzenwäsche an den Tagen ohne Wasser wurde er auf den Feuchttüchern sichtbar. Das schönste Gefühl auf der Haut war das Wasser der Hot Springs. In diesem Pool verbrachten wir viel Zeit, weil das Wasser unglaublich perfekt temperiert war und eine echte Wohltat für die Haut war. Auch das Wasser der Wasserfälle spüre ich noch, es prasselte erfrischend und kräftig auf uns nieder.
 
…im Herzen:
Die herzliche Gemeinschaft zwischen uns allen – TeilnehmerInnen und Crew – wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Wir Teilnehmenden – sechs Frauen und ein Mann, zwischen 27 und 51 Jahren alt – waren innerhalb kurzer Zeit gut eingespielt. Alle hatten wir ähnliche Interessen und Wertevorstellungen, das machte die Gespräche interessant und unterhaltsam. Auch die Crew war unglaublich toll: unsere Gemeinschaft mit der Crew wurde uns vor allem bewusst, als wir auf den großen Campingplätzen dann andere Reisegruppen und deren Crews sahen. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Männer für uns „nur arbeiteten“, sie freuten sich mit uns und hatten Spaß an der Arbeit.
Auch das Gefühl der afrikanischen Gelassenheit – slowly, slowly, but sure – wird mich weiterhin begleiten. Und eines hat sich nach dieser Reise besonders eingeprägt: Unsere Alltagsprobleme haben sich völlig relativiert. Es gibt Menschen, die sich über die lebensnotwendigsten Dinge Gedanken machen müssen, daneben erscheinen viele unserer Probleme als klitzeklein.
Auch wenn diese Reise nicht unbedingt körperlich erholsam war (in den Nächten im Zelt habe ich nicht immer gut geschlafen und die Verdauung brauchte manchmal mehr Energie als sonst), war es der totale Urlaub für den Kopf. Dieser hatte ständig neue Eindrücke zu verdauen und meine Gedanken werden wohl in nächster Zeit immer wieder mal wieder abschweifen – so sind kleine Auszeiten im Alltag auch weiterhin gesichert. 

Zum Schluss möchte ich mich für die prägende Zeit bei den Mitreisenden bedanken. Vor allem aber bei Melanie, die von hier aus so viel organisiert. Und bei Lemayan – unser Hauptguide, der uns mit viel Gespür für die Gruppe, Situationskomik und Selbstironie, und aufmerksamen Blicken durch den Busch führte. „Ashe naleng & Asante sana“ an die ganze Crew: Meore, Abraham, Pita, Maneno und Rajabu!

Ich bin normalerweise nicht in Reisegruppen unterwegs...

Reisebericht von Lilli Rogl, Juli 2016
Für mich war diese Reise durch und durch großartig! Ich bin normalerweise nicht in Reisegruppen unterwegs, sondern liebe es neue Orte auf eigene Faust zu erkunden. Jedoch geht es da nicht immer so einfach oder entspannt zu. Zum Beispiel wenn einem eine Kultur völlig neu ist und man Sitten und Gewohnheiten eines Landes nicht gut kennt. Womit ich nicht gerechnet habe ist, dass ich eine organisierte Gruppenreise mehr genießen würde als eine Individualreise! Ich bin begeistert vom Programm dieser Walkingsafari und von allen Beteiligten. Diese Reise war eine Bereicherung auf so vielen Ebenen. Spannend und entspannend zugleich. Informativ und sehr berührend. Sei es menschlich oder von der Schönheit der Natur. Außerdem finde ich das Programm sehr gelungen und „rund“. Als begeisterte zu Fuß Geherin bin ich dem zweiten Teil der Reise, der Jeep-Safari, zunächst mit Vorbehalten gegenübergestanden. Aus bisheriger Erfahrung ist mir alles zu-Fuß-Erkundete in eindrücklicherer und besserer Erinnerung geblieben. Jetzt muss ich aber sagen, dass die Kombination aus beiden Teilen – Gehen und Jeep - durchaus gut ist. Das Touristische und Zivilisierte der Nationalpark-Besichtigungen konnte ich ganz gut wegblenden. Geholfen hat sicherlich, dass wir zuvor zu Fuß unterwegs waren und damit vielen Menschen, Tieren, Naturschönheiten und nicht zuletzt auch uns als Gruppe, zuerst auf eine Weise begegnet sind, die das Knüpfen von Beziehungen auf tiefere Weise ermöglicht. Außerdem hat Emmanuel ein feines Gespür und hat uns auf verhältnismäßig sanfte Weise „durch dieses sightseeing gebracht“. Ohne die Jeeps hätten wir auch nicht die vielen Begegnungen haben können, wie jene mit Emmanuels Familie, Dr. Joseph Nsimba von der Krankenstation und den Schulkindern in Arash oder dem tollen Projekt von Anna. Diese Begegnungen sind es, die mir wichtig erscheinen. Das Gehen war einfach schön…
Tipps zur Ausrüstung:
• Schuhe: Als Wanderschuhe waren die Sommertramper ideal. In synthetischen Trekkingschuhen hätte ich zu sehr geschwitzt. Emmanuel, dem im Vergleich zu uns immer recht kühl war, hat die Jagagetragen. Die sind zwar praktischer, weil höher und dadurch kommt weniger Sand in die Schuhe. Aber mir wären sie zu warm gewesen. Lange, leichte Stoffhose, die über die Schuhe geht, ist aber sowieso angenehm.
• Kleidung für „Es ist warm“: Tuchartiges finde ich ideal. Leichte Stoffhosen, leichte Hemden oder ein dünnes Leiberl und ein großes Tuch über den Schultern.
• Kopfbedeckung: Der Strohhut hat sich sehr bewährt! (Bandl nicht vergessen, da der Wind manchmal überraschend sein kann.)
• Kleidung für „Es ist kalt“: Bitte nicht unterschätzen! Es geht doch einmal auf 2400m hinauf und überraschender Weise war es auch in Arusha etwas kühl. Ich habe meine zwei Wollpullis, die Softshelljacke, die leichte Haube und den etwas dickeren Schlafsack sehr gut brauchen können! Der Schlafsack ist außerdem praktisch zum Einhüllen in der Früh im Jeep an dem Tag, wo es schon vor Sonnenaufgang in den Ngorongoro Krater geht.
• Bezüglich der Dinge, die man von Österreich für die Menschen in Afrika mitnimmt:
Schulhefte, Stifte, auch Süßes könnten einfach vor Ort gekauft werden. Vor der Fahrt nach Ketumbeine gibt es die Möglichkeit in einem Supermarkt in Arusha einzukaufen. Dadurch bleibt Platz im Rucksack für Dinge, die wie hier in Österreich besser zur Verfügung haben. Dr. Joseph Nsimba von der Krankenstation in Arash bräuchte vor allem Antibiotika, Einwegspritzen, Verbandszeug und Einweghandschuhe. 

Anmerkung von Enasinya: Wir raten davon ab, Medikamente oder Ähnliches für den Doktor oder für andere mitzunehmen. Leider gab es in den letzten Jahren wirklich große Schwierigkeiten bei der Einfuhr von Verbandsmaterial und Medikamenten. Jedes Gepäck wird bei der Einreise gescannt und geöffnet. Der Zoll macht bei allen Mengen, die mehr als der Eigenbedarf scheinen, und vor allem bei abgelaufenen Medikamenten und Verbandsmaterial Probleme. Das kostet dann viel Geld und auch Zeit. Wir haben auch schon mehrmals mit Dr. Nsimba darüber gesprochen, der in der Vergangenheit sehr von den Spenden profitiert hat, die wir über die Gäste schicken konnten. Er ist sehr betroffen, weil er ja doch immer die letzten 10 Tage des Monats mit den gespendeten Material überbrückt haben. Wir sehen da jedoch keinen Weg für Sachspenden. Daher haben wir für die Klinik dieses Flugblatt gestaltet, auf dem steht, wie man direkt spenden kann. Dann kann der Doktor die fehlenden Mittel finanzieren. 

Ein Kindheitstraum erfüllt sich – gut Ding braucht eben Weile!

Reisebericht von Andrea Söllner, September 2015
Im Herbst 2014 lese ich das erste Mal über die Walking-Safari und weiß sofort: Das ist es!!
Ein bereits gebuchter Segeltörn macht mir noch einen Strich durch meine Rechnung. So verschiebt sich meine Traumerfüllung noch ein wenig. Doch schließlich entschließen sich auch meine beiden Töchter noch die Safari mitzumachen – und das macht alles wieder wett. 3 Mädels on Tour!

Meine Jüngste bekommt sogar von der Schule Urlaub – „das könnte man doch als Bildungsreise bezeichnen“ meint der Schuldirektor und damit hat er vollkommen Recht. Denn was wir alles erleben und kennenlernen, die Liebe mit der uns Emmanuel (unser Massai-Guide) sein Land und sein Volk näherbringt – das ist wahre Herzensbildung! Von seinem Wissen ganz zu schweigen. Denn auf alle unsere Fragen weiß Emmanuel eine Antwort!
Emmanuel und Mejure (unser 2.Massai-Guide) begleiten uns auf der ganzen Tour in ihrer Massai-Kleidung. Egal ob während der Walking-Tage oder in der Stadt, immer tragen sie stolz und voller Selbstverständlichkeit ihre Massai-Tracht. Sie sind stolz darauf Massai zu sein!
Nur ein einziges Mal, als unser Jeep repariert werden muss, wechselt Mejure zu westlicher Kleidung – und wir erkennen ihn nicht wieder. Hinter vorgehaltener Hand fragen wir uns gegenseitig, wer denn das jetzt ist. Wir müssen tatsächlich 2 Mal hinschauen, damit wir unseren Begleiter wieder erkennen .

Jeden Tag hat Emmanuel eine neue Überraschung parat. Sei es eine Flasche Fanta, die er mitten im Nirgendwo für meine jüngere Tochter herzaubert, Pfeil und Bogen zum Schießen in der Weite der Savanne (natürlich schießen wir NICHT auf Tiere!) oder sogar ein Zertifikat für unsere Walking-Leistung – und vieles mehr!

An den Jeep-Tagen besuchen wir 2 Mal einen Nationalpark – wirklich beeindruckend. Trotzdem stellen wir einhellig fest, dass es der Walking-Teil ausmacht, der den besonderen Eindruck bei uns hinterlässt. Wir können uns nicht vorstellen, eine herkömmliche Afrika-Safari zu machen, bei der man nur mit dem Jeep tourt. Das Walken verbindet mit der Natur, mit der Landschaft, mit dem Land und mit dem Volk und ihrem Leben.
Wir erkennen, wie wenig man eigentlich braucht zum Leben und zum Glücklich- und Zufriedensein. Glück und Zufriedenheit entspringt aus uns selbst und nicht aus dem Wohlstand. Wohlstand (oder zumindest ein gewisser Standard) macht wohl vieles einfacher – doch Glück und Zufriedenheit garantiert er nicht – das kann jeder nur für sich selbst verändern!
Das haben wir 3 Mädels auf unserer Reise wieder einmal eindrucksvoll erkannt.

Der routinierte Ablauf, das tolle und ausgesprochen hilfsbereite Team, das hervorragende Essen (wir essen nur vegetarisch), die völlig unerwartet stetig wechselnde Landschaft, die vielen Tiere hautnah erlebt – das ist alles in den anderen Reiseberichten schon wunderbar beschrieben. Daher schreibe ich nicht noch einmal darüber – ich kann es nur bestätigen!!
Und ich kann es jedem nur ans Herz legen, der Afrika kennen lernen möchte, dies mit einer Walking-Safari zu erleben.

ASANTE (Danke)
Andrea
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